Motorische Fördermöglichkeiten im Kindergarten

Wer dachte, dass die Motorik im Laufe des Lebens keine Rolle spielt, der irrt sich. Je früher sich diese entwickelt, desto besser kommen Menschen im weiteren Leben zurecht. Deswegen kann der Bewegungsraum ein wichtiger Ort der kindlichen Entwicklung und der Förderung werden.

Motorische Fördermöglichkeiten im Kindergarten

Was ist die kindliche Motorik?

Kinder sollten im Kindergarten nicht nur ihre kognitiven Fähigkeiten und das soziale Verhalten für ihr weiteres Leben lernen. Auch die Motorik nimmt einen zentralen Stellenwert ein und kann in einem Bewegungsraum unterstützt und gefördert werden. Die Motorik umfasst alle Bewegungen. Hier kommen Muskeln und Sehnen zum Einsatz. Hierbei wird vor allem zwischen der Fein- und der Grobmotorik unterschieden.

Bei der Feinmotorik geht es um die Mimik. Aber auch die Mundmotorik für das Erzeugen der Sprache und die Bewegung von Händen und Zehen werden dazu gezählt. Die Grobmotorik umfasst alle größeren Muskelgruppen und deren Koordination. Im Kindergarten kann diese in einem Bewegungsraum gefördert werden. Es geht vor allem um das Halten von Gleichgewicht und der Verbesserung des Körpergefühls. Es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten, damit sich Kinder spüren und fühlen lernen. Und darum geht es in den ersten Jahren.

Mit speziellen Fördermöglichkeiten können Kinder im Bewegungsraum das Gefühl für sich und ihren Körper erlernen und erleben. Wenn Kinder über eine Treppe laufen, wenn sie an Stämmen balancieren - dann sind dies Übungen, die nicht nur für Selbstsicherheit und Ausdauer sorgen. Die Sicherheit in der Bewegung wird ebenfalls trainiert und geübt.

Warum ist die Motorik bei Kindern wichtig?

Kinder laufen gerne durch den Bewegungsraum. Bewegung ist ein natürlicher Drang, dem die Kinder nachgeben wollen und sollen. Im Kindergarten können gezielte Fördermöglichkeiten geschaffen werden, um das kindliche Spiel für das Ausbilden der Motorik einzusetzen. Durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und der Umwelt lernen sich Kinder nicht nur besser kennen. Sie beginnen auch ihren Körper und ihre Grenzen zu spüren und zu erfahren. Wird die Motorik durch Fördermöglichkeiten schon in jungen Jahren entwickelt, zeigt sich dieser positive Effekt im weiteren Leben des Kindes. Die Entwicklung des Kindes kann sich entfalten - sowohl im persönlichen wie auch im sozialen Bereich.

Die Motorik kommt aber nicht nur im Kindergarten zum Einsatz. Schon Babys beginnen sich durch das Robben und Krabbeln durch ihre Welt zu bewegen. Das bedeutet, dass Eltern nicht nur auf die Fördermöglichkeiten in einem Bewegungsraum warten sollten. Auch in den eigenen vier Wänden kann das Kind in dieser motorischen Entwicklung unterstützt werden. Grundsätzlich interessieren sich gesunde Kinder von Natur aus für ihre Motorik. Sie wollen die Welt entdecken und das ist nur durch Bewegung möglich.

Im Kindergarten steht den Pädagogen die große Aufgabe vor, dass sie diese Entwicklung weiter unterstützen und fördern. Bei Kindern sollte es keinen Stillstand in der Entwicklung geben. Hier muss stets am Ball geblieben werden. Und die Fördermöglichkeiten sind auf jede Altersgruppe und jede individuelle Besonderheit ausgerichtet. Es gibt eben Kinder, die in ihrer motorischen Entwicklung langsamer oder schneller voranschreiten. Wichtig ist, dass diese Kinder dort abgeholt werden, wo sie stehen. Falsche Fördermöglichkeiten können rasch zu einer Überforderung, zu Frustration und Rückzug führen.

Wie kann die Motorik gezielt gefördert werden?

Der Bewegungsraum in einem Kindergarten ist der ideale Ort für die motorische Entwicklung. Kinder können und sollen sich in einem Bewegungsraum nicht nur austoben. Sie sollen zahlreiche neue Herausforderungen kennenlernen. Bewegungsspiele können in einem Bewegungsraum gezielt zum Einsatz kommen. So können Kinder spielerisch ihre Grenzen kennenlernen. Und eines sollte an dieser Stelle noch angemerkt werden - motorische Fähigkeiten steigern auch das Selbstbewusstsein und den Selbstwert. Das haben Forscher vor einigen Jahren herausgefunden. Je besser sich die Motorik bereits in jungen Jahren ausbildet, desto mehr Effekte hat dies auf die weitere Entwicklung.

Bei den Bewegungsspielen geht es aber nicht nur um motorische Fähigkeiten per se. In einem Bewegungsraum lernen Kinder auch sozialen Umgang mit ihren Spielgefährten. Sie lernen, sich an Vereinbarungen und soziale Regeln zu halten. Und dies hat für den weiteren Verlauf des Lebens eine wichtige Funktion. Ob beim Sackhüpfen, beim Klettern oder beim Balancieren - bei diesen Übungen können Kinder auch Misserfolge erleben. In solchen Situationen sollten die Kinder auf keinen Fall allein gelassen werden. Sie sollten motiviert und unterstützt werden, um einen neuerlichen Versuch zu starten.

Förderungsmöglichkeiten sollten spielerisch sein

Kinder lernen durch Spielen. Die besten Angebote in einem Bewegungsraum bringen nur geringe Erfolge mit sich, wenn nicht auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird. Was nach Vorgaben und Regeln aussieht, macht dem Nachwuchs nur wenig Spaß. Der kindliche und spielerische Fluss sollte nicht unterbrochen werden. Kinder sollten sich in einem Bewegungsraum frei entfalten können. Individuelle Bedürfnisse können gedeckt werden. Denn jedes Kind spürt intuitiv, was es gerade benötigt. Und so werden sich Kinder bei einem breiten Angebot an Möglichkeiten, genau für das entscheiden, was sie gerade benötigen.

Bälle, Säcke und Federn können wunderbar in das kindliche Spiel eingebaut werden. Federn haben einen besonderen Reiz auf Kinder. Allerdings sollten die Kinder bereits ein gewisses Alter erreicht haben, damit die Federn nicht geschluckt werden. Wenn die Federn durch die Luft wirbeln, kann es eine wahre Herausforderung werden, diese zu fangen. Wer die meisten Federn am Ende des Spiels hat, der hat gewonnen. Kinder werden ihre helle Freude an solch spielerischen Herausforderungen haben - und die motorischen Fähigkeiten und die Geschicklichkeit werden ebenfalls unterstützt und gefördert.

Und im Alltag?

Es muss nicht immer der vollausgestattete Raum im Kindergarten sein. Auch der Spielplatz und die eigenen vier Wände bieten jede Menge Möglichkeiten, um die Grob- und Feinmotorik der Kinder zu fördern. Eltern sollten an dem kindlichen Spiel dranbleiben und auf die Bedürfnisse achten. Lob und Zusprache sind für die kindliche Motivation besonders wichtig. Und wenn Kinder Misserfolge erleben, dann sollten sie nicht an anderen gemessen werden. Hier gilt es, das Kind bei den Lösungsmöglichkeiten zu unterstützen. Bewegung ist im Leben alles. Stillstand ist nicht nur für Erwachsene zu vermeiden. Und wenn sich die Motorik der Kinder frühzeitig ausbildet und entwickelt, sind die Weichen für das weitere Leben gestellt.